Der Werkstoff Kohlefaser, besser bekannt als Carbon, hat viele besondere Eigenschaften, die ihn nicht nur zum festen Bestandteil in der Luft- und Raumfahrt oder Rennsport machen. Neben seinem besonders geringem Gewicht verfügt er gleichzeitig über eine extrem hohe Steifigkeit und Festigkeit. Inzwischen ist das Material aus dem automobilen Bereich überhaupt nicht mehr wegzudenken, sei es der Optik wegen oder gerade wenn es um maximale Performance geht.
Arten von Kohlefaser
Prepreg
Dies ist ohne Zweifel die stärkste, leichteste und haltbarste Art von Kohlefaser, die es gibt. Prepreg-Kohlefaser bedeutet, vorimprägniertes Kohlefasergewebe mit Harz im perfekten Verhältnis, um die höchste Festigkeit und das leichteste Teil zu erhalten. Sie eignet sich außerdem besonders gut für die Herstellung sehr komplexer und großer Bauteile.
Der Prozess, den Prepreg-Kohlenstoff durchläuft, ist zuerst einmal das Trockenlegen, gefolgt von einer Vakuumverpackung und dem Backen des Teils unter Druck in einem Autoklaven für viele Stunden. Das Ergebnis ist eine luftblasenfreie Oberfläche mit kompromissloser Festigkeit. Nachdem das Teil zurechtgeschnitten wurde und die Qualitätskontrollen bestanden hat, wird es schließlich noch lackiert, um selbst den härtesten Umgebungen zu widerstehen.
CFK
CFK oder kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff ist eine Art Hybrid-/Halbkohlenstoffteil. Bei dieser Methode werden zwei verschiedene Komponenten/Materialien benötigt, um ein hochfestes, leichtes und kostengünstiges Kohlenstoffteil zu kombinieren. Die Vorteile sind, dass ein CFK-Bauteil immer noch äußerst stark sein kann und in der Herstellung kostengünstiger ist als Prepreg. Die Produktionsmethode ist ähnlich wie bei Prepreg, aber anstatt nur Kohlenstoff in die Form zu legen, wird ein anderes Material hinzugefügt, im Regelfall ist dies ein Glasfasergewebe. Nach dem Einlegen wird das Teil dann stundenlang vakuumverpackt, bis es bei Raumtemperatur aushärtet. In einigen Fällen wird hierzu auch immer noch ein Autoklav verwendet. Nach der Kontrolle, dem Beschneiden und Schleifen des Teils ist es Zeit für etwas Lack.
Laminierung
Die Laminierung von Teilen erzeugt ein kohlenstoffähnliches Teil, das jedoch mit weit weniger Kosten und produktionstechnischem Aufwand einhergeht wie zum Beispiel Prepregs. Ein Originalteil (zB. ABS-Kunststoff) wird mit Carbongewebe belegt, ähnlich wie eine Form mit Prepreg-Carbon, jedoch mit dem Originalteil als Unterlage für echtes Carbongewebe und Harzauftrag. Nach dem Nassauflegen oder der Vakuuminfusion von Harz (je nach Anwendung) wird das Teil geschliffen und lackiert. Das Teil ist von Natur aus schwerer und nicht so steif wie ein vollständiges Prepreg-Teil, ist jedoch in den meisten Fällen deutlich kostengünstiger.